SWR Kultur bietet eine Fülle an Konzerten für Sie. Einige zum Download, viele ein Jahr lang zum Nachhören. Stöbern Sie und finden Sie schöne Musikschätze.
Sie finden hier außerdem die Radio-Sendetermine von Konzerten aktueller Festivals.
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Bruckners "Romantische", Sinfonie der Gegenwart, Festival der Zukunft
Anton Bruckner:
Sinfonie Nr. 4 Es-Dur "Romantische"
"Trotz & Träume" ist der Titel des diesjährigen Podium Festivals Esslingen. Es startet am 8. Mai und präsentiert 10 Tage lang über 20 innovative musikalische Produktionen in Esslingen. Wir senden dazu ein Gespräch mit dem Festival-Leiter Joosten Ellée. Und blicken musikalisch zurück auf das Podium Festival 2024: Im Bruckner-Jahr hat Joosten Ellée das ensemble reflektor vom Konzertmeisterpult aus geleitet in Bruckners "Romantischer" Sinfonie; ein Kollektiv von zeitgenössischen Komponistinnen schuf dazu als Kommentar und Kontrapunkt eine "Sinfonie der Gegenwart".
Im Eröffnungskonzert der Schwetzinger SWR Festspiele gibt es klingende Stille und spannende Begegnungen vom Chorwerk Ruhr und einem Instrumentalquintett: Frühbarocke Vokalmusik trifft auf zeitgenössische Kompositionen und freie Improvisationen.
Dieser Liederabend für Chor a cappella ist eine Hommage an Clytus Gottwald. Er verwandelte Klavierlieder, Instrumentalwerke und sogar Sinfoniesätze der Jahrhundertwende in klangvolle Chorwerke. Während die Komponisten des Fin de Siècle kaum für Chor schrieben - selbst Richard Strauss gab seine Versuche bald auf -, verknüpft Gottwald deren Musik mit der Vokaltechnik aus György Ligetis "Lux aeterna". Aus ersten "Schmankerln" entstand ein neues Genre mit über 100 Transkriptionen. Johannes Borowski ergänzt die Transkriptionen mit der Uraufführung "The Waves" nach Virginia Woolf, dem Tor zur literarischen Moderne.
Ayres Extemporae ist Preisträger beim internationalen Wettbewerb für Alte Musik in York, der Cellist gewann 2024 außerdem den Leipziger Bach-Wettbewerb. In ihrem "Concerto piccolo" reisen die drei ins barocke Rom.
Das junge Viatores Quartet sagt: Streichquartett spielen ist nicht nur ein Beruf, sondern ein Lebensstil. Den will man ganz oder gar nicht, ohne doppelten Boden. Die Vier kommen aus England, Deutschland, der Türkei und Hongkong. Aus so verschiedenen Himmelsrichtungen wird schon der gemeinsame Nenner zum aufregenden Abenteuer. Als frisch gekürtes SWR Kultur New Talent geben sie ihr Debut im Kurfürstlichen Palais in Trier mit echten Prüfsteinen der Königsklasse der Kammermusik.
"Tick, Tack, Tick, Tack" - ein gemächliches Ticken durchzieht den langsamen Satz von Haydns "101. Sinfonie", naheliegend, dass das Publikum sie bald "Die Uhr" taufte. Mit gerade einmal 19 Jahren schuf Mozart mit dem G-Dur-Violinkonzert ein Meisterwerk voller humorvollem Übermut und getragener Kantilene. Oder, wie er es selbst in einem Brief an seinen Vater ausdrückte: "Beim Soupé spielte ich das Strasbourger-Concert. Es ging wie öhl, alles lobte den schönen, reinen Ton." Um Mozart geht es auch in Regers "Variationen" op. 132. "Voller Grazie ohne alle Erdenschwere" sollten sie sein. Max Reger steht hier auf dem Gipfel seiner Instrumentationskunst.
Benjamin Brittens Klavierkonzert entstand in der Zeit, als Hitler seine Heimat Österreich dem Nazi-Reich einverleibte. Britten erkannte, dass die von Deutschland ausgehende, gefährliche Politik in einen neuen Krieg eskalieren musste, und sah sich in ein "Zeitalter der Angst" geworfen, das sein Denken und Fühlen fundamental bestimmte. Brittens Klavierkonzert ist ein Spiegelbild der Ängste und Sorgen, die er in dieser Zeit durchlebte. Es ist einzigartige Musik, ausdrucksvoll, beunruhigend intensiv - und im politischen Kontext erschreckend aktuell.
Im zweiten Konzert „Beethovens Zeit" reisen die Musiker des Linos Piano Trios in Begleitung eines historischen Broadwood-Flügels aus dem Jahr 1806 an. Sie setzen damit ihr Projekt fort, Beethovens Musik auf den Instrumenten seiner Zeit zu spielen. Sturm und Drang aus deutscher und französischer Perspektive steht auf dem Programm. Durch den Vorsprung in der Technik des Klavierbaus, lässt sich Beethoven auf neue Klangwelten ein und von der Tradition u. a. Frankreichs inspirieren. In der Konzertsaison 2025/26 folgt das abschließende dritte Konzert dieser Reihe mit dem Linos Piano Trio.
Das KlangForum Heidelberg konzertiert beim Heidelberger Frühling Musikfestival mit einem gewohnt kontrast- wie beziehungsreichen Programm: Scarlatti folgt dem Leiden Marias unter dem Kreuz mit einer impulsiven Musik für erweitertes Vokalensemble. Alte Formen, gefüllt mit neuem, romantischem Geist finden sich in den Motetten von Johannes Brahms. In der Uraufführung des Werks „Due Cori“ von Salvatore Sciarrino aus der „Agamemnon“-Tragödie des Aischylos konstatiert Kassandra die Unbeständigkeit des menschlichen Schicksals, und „Mit geschlossenem Mund“ nehmen die Sänger*innen Abschied vom 2024 verstorbenen Karlsruher Komponisten Wolfgang Rihm.
Konzert von den Osterfestspielen in Baden-Baden mit den Berliner Philharmonikern, dem Pianisten Seong-Jin Cho unter der Leitung von Jakub Hrůša.
"In einem Quartett fühlt man sich wie zu Hause, heimisch, glücklich“, fand der tschechische Komponist Bohuslav Martinů - ein Satz, den das 2009 gegründete Mariani Klavierquartett wohl unterschreiben kann. Zu den spannendsten Neuentdeckungen des Mariani Klavierquartetts zählen die Klavierquartette von Friedrich Gernsheim. Die Musik des im pfälzischen Worms geborenen Komponisten wurde aufgrund seiner jüdischen Abstammung von den Nazis verboten worden und ist seitdem in Vergessenheit geraten. In Heidelberg spielt das Mariani Klavierquartett Gernsheims Nr. 1, das noch ganz in der Tradition Robert Schumanns steht.
Die polyphone Musik, die im 16. Jahrhundert in Venedig entstand, ist ein Teil des diesjährigen Bachfestes unter dem Motto „Bach und Lateinamerika". In den Vizekönigreichen Neuspanien und Peru entwickelt sich ein eigenständiger Stil dieser Mehrchörigkeit. Komponisten wie Juan Gutiérrez de Padilla und Juan de Araujo verbinden europäische Traditionen mit lokalen Elementen. Die Musik wird zum Symbol der Macht und findet sowohl in der sakralen als auch weltlichen Musik Verwendung. Madrid spielt dabei eine Schlüsselrolle als Vermittler zwischen der iberischen Halbinsel und Amerika.
Alexander Glasunow war ein frühreifes Genie. Als er mit 27 Jahren sein Streichquintett schrieb, war er bereits Professor am St. Petersburger Konservatorium. Schostakowitsch war später einer seiner Schüler. Glasunow wiederum prägten vor allem Rimsky-Korsakow und Tschaikowsky, die beide Spuren im Streichquintett hinterlassen haben, mit dem Mitglieder des SWR Symphonieorchesters ihr Kammerkonzert eröffnen. Anschließend übernehmen die Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger des Orchesters und entführen in eine spannungsgeladene Klangwelt mit Werken von Mark Ford, Axel Fries und Steve Reich.
Mit ihrem Konzert „Wiedersehen bei Schostakowitsch" gastieren junge Ausnahmetalente in Heidelberg. Seit 2022 ist Tarmo Peltokoski Principal Guest Conductor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und hat diese Position als Erster seit der Orchestergründung inne. Peltokoski wird nicht nur selten gehörte Musik seines Landsmannes Sibelius sondern auch Beethovens vierte Sinfonie dirigieren. Die junge Cellistin Anastasia Kobekina, die bereits beim letzten Heidelberger Frühling Musikfestival mit einem umjubelten Konzert zu Gast war, wird das Cellokonzert Es-Dur von Schostakowitsch spielen.
Sein Festivalkonzert in Heidelberg überschreibt das Sitkovetsky Trio mit "In memoriam" und gestaltet damit einen Abend voller musikalischer Erinnerungen. Das Werk der ukrainischen Komponistin Lena Sierova gedenkt der 2022 grausam zu Tode Gekommenen des Massakers von Butscha. Eine der ergreifendsten Trauermusiken von Dmitrij Schostakowitsch ist zweifellos sein zweites Klaviertrio e-Moll aus dem Jahr 1944, in dem der Schmerz über den Krieg stets mitschwingt. Doch im kantablen Andante des Klaviertrios d-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy siegt die Hoffnung über das Leid.
Grenzgänge zwischen Klassik und Jazz mit Musiker:innen des SWR Symphonieorchesters
Es ist die Liebe, die in diesem Programm ganz großgeschrieben wird, auf den Bühnen der kaiserlich- und königlichen Zeit ebenso wie im Opernschatten von Dvořák und Wagner.
Die Uraufführung von "Polyphonie X" bei den Donaueschinger Musiktagen 1951 gilt als der internationale Durchbruch des Komponisten Pierre Boulez. Trotzdem hat dieser unmittelbar danach seine Komposition wieder zurückgezogen und nannte sie eher ein "Dokument" als ein "Werk". Auch nach Boulez' Tod darf das Stück nicht gespielt werden - es sei denn ausnahmsweise im Rahmen eines Workshops. Oscar Jockel und das SWR Symphonieorchester bieten eine solche Boulez-Werkstatt im Rahmen eines Linie 2-Konzerts - auf der Spur eines historischen Musikdokuments im Jahr des 100. Geburtstags von Pierre Boulez.