Maureen Duffys Roman erstmals auf Deutsch

„Ein Zeugnis davon, dass es queere Erzählungen immer schon gegeben hat“: Miku Sophie Kühmel über „Kind der Liebe“

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Ein Sommerroman in Italien und Lehrstück über nicht-binäres Erzählen aus dem Jahr 1971, das heute wieder besonders zeitgemäß ist.

Ein flirrend heißer italienischer Sommer, geheimnisvolle Affären und ein Teenager mit messerscharfer Beobachtungsgabe – in Maureen Duffys Roman „Kind der Liebe“ trifft all das aufeinander.

Der Coming-of-Age-Roman erschien 1971 in Duffys Heimat Großbritannien. Jetzt – über fünfzig Jahre später – gibt der Reclam Verlag „Kind der Liebe“ erstmals auf Deutsch heraus, in der Übersetzung von Katharina Herzberger.

Maureen Duffy
Maureen Patricia Duffy, geboren am 21. Oktober 1933 in Worthing, Sussex, ist Dichterin, Lyrikern, Schriftstellerin und Dramatikerin. Sie gilt als die erste Frau, die sich in den 1960er Jahren in Großbritannien als lesbisch outete. Homosexualität ist ein Thema, das sie auch in ihren Texten verarbeitet.

Miku Sophie Kühmel über die literarische Wiederentdeckung

Das Nachwort zu dieser literarischen Wiederentdeckung stammt von der Schriftstellerin Miku Sophie Kühmel. Im „lesenswert Magazin“ erzählt Kühmel von diesem britischen Sommerroman in dessen Mittelpunkt der Teenager Kit steht.

Kit ist eifersüchtig auf die Affäre der Mutter, Aias – oder auf die Mutter selbst? Kits eigensinnige Familie begleiten wir durch einen Sommer in einem fiktiven italienischen Fischerdorf.

Ein Lehrstück über nicht-binäres Erzählen und eine Sommerlektüre

Dabei wendet Duffy einen besonderen erzählerischen Kniff an – und dieser mache den Roman heute wieder besonders zeitgemäß, meint Kühmel. Weder der Hauptfigur Kit, noch Aias, gibt Duffy eine geschlechtliche Zuschreibung.

Doch „Kind der Liebe“ ist nicht nur ein Lehrstück über nicht-binäres Erzählen. Der Roman ist eine stimmungsvolle Sommerlektüre – irgendwo zwischen „Bonjour Tristesse“, „Saltburn“ und „Call Me By Your Name“.

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Das Gespräch führte
Nina Wolf
Gespräch mit
Miku Sophie Kühmel