Seit fast einem Monat hat es in Mainz und Rheinhessen nicht mehr nennenswert geregnet. Die Böden sind trocken und der Rheinpegel ist auf einem für die Jahreszeit sehr niedrigen Stand. Zum einen fiel zuletzt wenig Regen, zum anderen fehlt das Schmelzwasser aus den Alpen, weil dort wenig Schnee lag.
Der Hochwassermeldedienst des Landes spricht zwar "nur" von Mittelwasser, aber der Wasserversorger wvr hat trotzdem schon jetzt Probleme. Er versorgt das südliche Rheinhessen und die Nordpfalz mit Frischwasser, hauptsächlich aus Uferfiltrat des Rheins, das in Bodenheim und Guntersblum gewonnen wird.
wvr fördert in Bodenheim weniger Trinkwasser
Wie es in einer Mitteilung an den SWR heißt, könne man derzeit in Bodenheim nicht wie "im gewohnten Umfang" Rheinwasser gewinnen, weil die Brunnen hier nur zehn Meter tief seien. Zwar könne in Guntersblum, dem wichtigsten Gewinnungsstandort, Wasser aus 60 Meter tiefen Anlagen gefördert werden, aber dort kommen "erschwerende Faktoren" hinzu.

Tiefbrunnen in Guntersblum wird saniert
Einer der zehn Brunnen dort werde nämlich in diesem Jahr saniert und falle deswegen aus. Dadurch fehlten eine Million Kubikmeter Wasser. Sollten die gut 230.000 Menschen im Versorgungsgebiet der wvr im Hochsommer ihren Verbrauch von täglich durchschnittlich 123 Litern pro Person deutlich erhöhen und sollte es lange trocken sein, könne es dann möglicherweise zu einem Engpass kommen.
Wasserversorger will in Guntersblum neue Brunnen bauen
Kurzfristig könnte das für die kommenden Tage vorausgesagte wechselhafte Wetter mit einigem Regen Entspannung bringen. Aber wie heiß und trocken der Sommer wird und welche Folgen das auf die Wasserversorgung hat, das kann heute niemand sagen. Die wvr baut aber im wahrsten Sinne des Wortes vor: In Guntersblum sind weitere Brunnen geplant, die aus 40 Meter Tiefe Wasser fördern sollen.