Nachfrage nach Karosserieteilen rückläufig

Thyssenkrupp plant Stellenabbau an vier Standorten rund um Heilbronn

Stand

Von Autor/in Ulrike Schirmer

Der Autozulieferer Thyssenkrupp plant den Abbau von bis zu 230 Arbeitsplätzen an seinen Standorten im Kreis Heilbronn. Kritik kommt von der IG Metall und dem Betriebsrat.

Thyssenkrupp plant an seinen Standorten im Raum Heilbronn den Abbau von bis zu 230 Arbeitsplätzen. Das hat das Unternehmen dem SWR bestätigt. Grund ist die sinkende Nachfrage nach Karosserieteilen. IG Metall und Betriebsrat kritisieren das Vorgehen der Geschäftsführung scharf und fordern klare Perspektiven für die Beschäftigten. Die geplanten Kürzungen würden die Standorte schwer treffen, immerhin gehe es um ein Viertel der Belegschaft, sagte die Betriebsratsvorsitzende Tina Kurz dem SWR.

Stellenabbau im Raum Heilbronn: Thyssenkrupp will sich "profitabel aufstellen"

Betroffen sind wohl die Standorte Heilbronn, aber auch Weinsberg und Leingarten (beide Kreis Heilbronn), ebenso Mühlacker (Enzkreis). Dort soll es vor allem in den Bereichen Serienfertigung und Anlagenservice Stellenstreichungen geben, in geringem Umfang auch in der Verwaltung, heißt es.

Aktuell sind an den vier Standorten rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Der Stellenabbau sei Teil struktureller Maßnahmen, um die Geschäftseinheit angesichts sinkender Absatzprognosen profitabel aufzustellen. Die Marktbedingungen hätten sich zuletzt auch im Premiumsegment spürbar verschlechtert, so das Unternehmen.

Thyssenkrupp in Heilbronn: Auch hier sollen Stellen abgebaut werden
Thyssenkrupp in Heilbronn: Auch hier sollen Stellen abgebaut werden

Gewerkschaft und Betriebsrat wollen "um jeden Arbeitsplatz kämpfen"

Scharfe Kritik kommt von der IG Metall und dem Betriebsrat. Sie werfen der Geschäftsführung mangelnde Transparenz vor. Die Beschäftigten hätten in der Vergangenheit Zugeständnisse gemacht. Jetzt würden sie eine echte Perspektive erwarten, heißt es vom Betriebsrat. Und auch die IG Metall kündigt Widerstand an: Man werde "um jeden Arbeitsplatz kämpfen". Die vom Unternehmen geplante Streichung von 230 Stellen sei für sie "nicht das Ende der Fahnenstange", so die Betriebsratsvorsitzende. Ab Donnerstag werde der Betriebsrat zusammen mit der Gewerkschaft mit Thyssenkrupp verhandeln, so Kurz.  

Die Wurzeln des Unternehmens Thyssenkrupp reichen bis ins Jahr 1900 zurück - gegründet als Drauz-Werke in Heilbronn. Erst im vergangenen Jahr weihte der Metallbauer in Leingarten einen Neubau einer Gewerbehalle für die Herstellung von Karosserieteilen ein. Dieses Segment ist nicht von der Kürzung betroffen.

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