Das Museum Biberach widmet sich in der aktuellen Sonderausstellung "Ideen werden Wirklichkeit" der Geschichte und den Produkten der weltweit tätigen Unternehmensgruppe Liebherr, deren Ursprünge im Landkreis Biberach liegen. Laut Museumsleiter Frank Brunecker zeigt die Ausstellung auch, wie Liebherr mit seiner großen Produktpalette und der dezentralen Unternehmensstruktur wirtschaftlichen Erfolg und technische Innovation sichert.
Von der Baufirma zum Baumaschinen-Pionier: Die Anfänge von Liebherr
1945 übernahm der 30-jährige Kriegsrückkehrer Hans Liebherr die Baufirma seines Stiefvaters in Kirchdorf an der Iller. Vier Jahre später konstruiert er einen mobilen Baukran und erhält ein Patent darauf. Noch in den 1950er-Jahren entstehen neue Werke in Kirchdorf, Biberach, Bad Schussenried und Ochsenhausen für Fräsmaschinen, Bagger, Betonmischer und Kühlschränke.





Global erfolgreich: So wuchs Liebherr zum Weltkonzern
Später expandiert Liebherr innerhalb Europas und ab 1970 zunächst in die USA und nach Südamerika. Heute gibt es rund 140 einzelne Liebherr-Gesellschaften und etwa 40 Produktionsstätten weltweit. Der Firmensitz wird 1982 in die Schweiz verlegt. Nach dem Tod von Hans Liebherr im Jahr 1993 übernehmen seine Kinder die Unternehmensleitung. Im Verwaltungsrat der Liebherr International AG sitzen mittlerweile auch sechs Enkel des Unternehmensgründers.
Liebherr-Maschinen mischen in nahezu allen Segmenten des globalen Bausektors mit. Das Motto: "Höher, weiter, stärker". Sie sind beim Bau von Brücken, Windrädern oder Wolkenkratzern unter Extrembedingungen im Einsatz, im Spezialtief- oder im Bergbau. Liebherr-Technik steckt in Flugzeugen oder Windrädern. Das Familienunternehmen schreibt konstant hohe Milliardengewinne. Krisele eine Sparte konjunkturbedingt, könnten andere dies auffangen, heißt es von Liebherr.
Liebherr: Wirtschaftskraft in der Region Biberach
"Als Liebherr 1954 das Kranwerk in Biberach gebaut hatte, herrschte Vollbeschäftigung in der Stadt – noch vor dem Wirtschaftswunder", sagt Frank Brunecker, der auch Autor des Begleitbuches zur Ausstellung ist. Liebherr sei im Kreis mit den vier Standorten Kirchdorf, Ochsenhausen, Biberach und Bad Schussenried der wichtigste Arbeitgeber. Rechne man die Standorte Ehingen (Turmdrehkräne) und Lindenberg (Aerospace) dazu, arbeiteten zwischen Alb und Allgäu rund ein Drittel der weltweit 54.000 Mitarbeiter.
Ausstellung "Ideen werden Wirklichkeit": Liebherr multimedial erleben
"Große Kräne und Maschinen können wir im Museum ja nicht zeigen", sagt Brunecker. Zu sehen sind dafür viele beeindruckende Fotos und Filme, einzelne Ausstellungsstücke wie eine Kranführerkabine, Haken oder Schaufelzähne und Modelle. "Ideen werden Wirklichkeit - Liebherr" ist bis Sonntag, 19. Oktober, im Museum Biberach zu sehen – täglich außer montags von 11 bis 18 Uhr. Samstags ist der Museumseintritt frei.