Cornelia Frey: wieso Frauen an der Börse investieren sollten

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Cornelia Frey liebt die Börse und erklärt seit Jahrzehnten am Standort Stuttgart die Kursentwicklungen. In SWR1 Leute verrät sie, wieso besonders Frauen vorsorgen sollten.

Die finanzielle Unabhängigkeit ist für viele Frauen ein wichtiges Ziel. Eine effektive Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, ist das Investieren in Aktien an der Börse. Cornelia Frey von der Börse Stuttgart liegt am Herzen, wie Frauen ihre Altersvorsorge aktiv gestalten können und erklärt, welche Vorteile eine frühe Investition in Aktien bietet.

Trumps Zölle und die Auswirkungen auf die Börse

Die momentane Erholung an den Börsen sieht Cornelia Frey von der Börse Stuttgart nur als ein kurzes Durchatmen. Viele grundlegende Probleme blieben ungelöst. Besonders die Strafzollpolitik von Donald Trump habe große Unsicherheit ausgelöst. Zunächst begannen diese moderat, eskalierten dann aber. Dies betreffe fast die ganze Welt. Einige Länder wurden von Trump mittlerweile ausgenommen. Aber: vor allem der Konflikt mit China bleibt angespannt.

Die Fronten sind verhärtet. Im Moment herrscht eine abwartende Haltung an den Märkten.

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Neue Bundesregierung = Wirtschaftsaufschwung?

Politische Veränderungen haben zwar meist nur kurzfristige Auswirkungen auf das Börsengeschehen, dennoch sind sie entscheidend für die Wirtschaft. Viele Unternehmen in Baden-Württemberg setzten große Hoffnungen auf Friedrich Merz. Sie erwarteten eine Vereinfachung der Bürokratie und eine Stärkung des Wettbewerbs. Daher sei die Stimmung zuversichtlicher als in früheren Jahren.

Dieses Mal ist es besonders entscheidend, weil viele hoffen, dass die neue Regierung der Wirtschaft spürbar Auftrieb geben wird.

Sicherheit an den Börsen

Sicherheit bei Investitionen ist schwer vorhersehbar, da Kursentwicklungen ungewiss seien, so Frey. Der bewährte Grundsatz laute deshalb: "Nicht alle Eier in einen Korb legen." Eine ausgewogene Mischung aus verschiedenen Anlageformen, wie Rohstoffen, Aktien und Anleihen, sei ratsam. Entscheidend auch: der eigene Anlagehorizont und das verfügbare Geld. Wichtig sei, sich mit der Anlage wohl zu fühlen und nur in Dinge zu investieren, die man verstehe.

Hör nicht nur auf den Nachbarn, der sagt: 'Das wird super laufen, das musst du haben.' Mach deine eigene Recherche und investiere nur in Dinge, bei denen du ein gutes Gefühl hast.

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Frauen haben eine vielfach größere Chance in Altersarmut zu geraten – vor allem Mütter. Eine westdeutsche Mutter mit drei Kindern büßt im Schnitt 70 % ihres Lebenseinkommens ein.

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Frauenfinanzen: eines der Lieblingsthemen von Cornelia Frey

In Seminaren und auch privat setzt Cornelia Frey sich dafür ein, dass sich noch mehr Frauen um die Geldanlagen kümmern sollten. Nur etwas mehr als 12 Prozent der Frauen in Deutschland besaßen im vergangenen Jahr Aktien. Bei den Männern liegt der Wert bei über 22 Prozent. Allerdings sagen Statistiken: Wenn Frauen anlegen, sind sie oft erfolgreicher und erwirtschaften höhere Renditen als Männer.

Ist die Börse männlich?

Cornelia Frey schildert, dass die Börse zwar noch überwiegend männlich geprägt sei, sich aber spürbar etwas verändere. Viele Frauen haben nach wie vor Berührungsängste beim Thema Finanzen und überlassen die Geldanlage häufig ihren Partnern.

Im privaten Umfeld zeige sich oft noch eine gewisse Zurückhaltung, wenn es um Gespräche über Börse oder Geldanlage geht. Dennoch wächst das Interesse: Veranstaltungen wie Seminare der Börse Stuttgart werden zunehmend besser besucht, auch von Frauen, die erkennen, wie wichtig es ist, selbst aktiv zu werden – etwa für die Altersvorsorge.

Also viele Frauen fangen an, das Thema in die eigenen Hände zu nehmen, finden daran Gefallen, wissen auch, dass es notwendig ist, auf eigenen Beinen zu stehen und was für die Altersvorsorge zu tun. Also das Thema nimmt Fahrt auf, aber tatsächlich sind auch im Finanzsektor oft noch Männer anzutreffen. Frauen sind noch ein bisschen unterrepräsentiert.

Frauen, Female Finance, Gender Paygap und Altersvorsorge

Beim Thema Altersvorsorge sollten besonders Frauen aktiv werden, auch mit kleinen Sparplänen ab 25 oder 50 Euro monatlich, und jede Gelegenheit nutzen, Rücklagen zu bilden. Frey setzt sich persönlich stark für das Thema ein und nutze jede Gelegenheit, Freunde und Bekannte dafür zu sensibilisieren, insbesondere junge Mütter.

Wenn Nachwuchs kommt, werde ich oft gefragt, was man für das Kind anlegen kann. Da sage ich, denkt nicht nur an das Kind, sondern auch an die Mama. Wenn du einen Sparplan für das Kind anlegst, dann lege auch für die Mama etwas an, da sie zunächst eine Weile zu Hause sein wird und später nur Teilzeit arbeiten kann.

Frauen würden beim Thema Geldanlage keine speziellen Produkte brauchen, sondern vielmehr einen kleinen Anstoß, sich mit Finanzen und Börse auseinanderzusetzen. Wichtig sei, das eigene Interesse zu wecken und selbstbestimmt zu handeln. Der Grundsatz laute: Investiert nur in etwas, das ihr wirklich versteht und bei dem ihr euch wohlfühlt. Vor einer Investition sollte klar sein, welches Ziel verfolgt wird – etwa Notfallreserven, größere Anschaffungen oder langfristige Altersvorsorge.

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