Mitten im Wald des Forstreviers Konz-Wiltingen (Kreis Trier-Saarburg) liegt eine Brachfläche, etwa einen halben Hektar groß ist sie. Hier standen früher Fichten, die durch Trockenheit und Borkenkäferbefall abgestorben sind und gefällt werden mussten. Jetzt soll hier ein neuer Wald entstehen. Im Februar und März sind hier 500 junge Baumsetzlinge gepflanzt worden, sagt Revierleiter Jan Maas.

Er öffnet an einer Stelle den Zaun, der die jungen Bäumchen davor schützt, dass Rehe und andere Wildtiere sie fressen. Die Fläche sieht sehr grün aus. Um die jungen Bäumchen zu erkennen, muss man den Blick schärfen, denn auf der Fläche wachsen auch Brombeersträucher, Farne und andere Pflanzen, die teils größer sind als die Baumsetzlinge. Maas sieht als Revierleiter hier regelmäßig nach, ob noch alles in Ordnung ist.
Ich bete um Regen.
Eiche, Feldulme, Atlaszeder und Elsbeere - das sind die kleinen Bäumchen, um die sich der Revierleiter Sorgen macht. Ihre Wurzeln sind noch nicht so tief und die oberen Erdschichten sind trocken. "Ich bete um Regen", sagt er. Am besten sei es, wenn es immer mal wieder normalen Regen gebe. Wenn es jetzt plötzlich Platzregen gäbe, würde das gar nichts nützen, denn der Boden sei so trocken, er könne das ganze Wasser auf einmal dann nicht aufnehmen.

Gießen im Wald gegen Trockenheit nicht möglich
Im gesamten Forstamt Saarburg sind in der letzten Pflanzsaison fast 200.000 Bäume gepflanzt worden, sagt Lucas Landenberger, der das Forstamt leitet. Die Setzlinge sind in Baumschulen vorgezogen und ungefähr zwei Jahre alt, wenn sie im Wald gepflanzt werden. Viele sind noch keinen halben Meter hoch. Sie sind auf Regen angewiesen. Großflächig gießen ist im Wald nicht möglich, sagt der Forstamtsleiter.

Kleine Bäumchen für den Wald der Zukunft
Es ist ein bisschen wie ein Baumkindergarten im Wald. Holzpfähle markieren die Stellen, an denen in sogenannten Klumpen Gruppen von jeweils etwa 40 Bäumchen gepflanzt wurden. Das Ziel des Revierleiters Jan Maas ist, mindestens 60 Prozent von ihnen durchzubringen. In spätestens sieben Jahren müssen die Pflanzen mindestens einen 1,5 Meter hoch sein, sagt er. Doch erst einmal müssen sie die lange Trockenphase dieses Frühjahrs überstehen.

Das Forstamt Saarburg mit 22.000 Hektar Wald ist vom Borkenkäferbefall besonders betroffen. Vor allem der trockene Sommer 2022 habe vielen Bäumen zugesetzt, sagt Forstamtsleiter Lucas Landenberger. 20 bis 25 Prozent der Fichten seien abgestorben.

Fährt man durch das Forstrevier Konz-Wiltingen, sieht man Wald, der noch ziemlich intakt ist, aber auch viele Flächen mit abgestorbenen Bäumen, Brachflächen, auf denen viel Ginster wächst, aber auch Flächen, die aufgeforstet werden. Revierleiter Jan Maas zeigt auf eine Fläche mit Laubbäumen, die jetzt fünf Jahre alt sind. Die haben es geschafft, sagt er.

Hier werden die schönsten und kräftigsten ausgewählt. Sie bekommen dann mehr Platz um sich herum, damit sie besser wachsen und eine große Krone entwickeln können. Solche Bäume sind gesund und vital, können sich besser gegen den Borkenkäfer wehren, haben tiefe und starke Wurzeln, sagt Forstamtsleiter Lucas Landenberger. Aber um dahin zu kommen, müssen die kleinen Bäumchen erst einmal die aktuelle Trockenphase überstehen.
Tag des Waldes Forstamt Trier arbeitet schon heute am Wald der Zukunft
Anlässlich des Tags des Waldes stellt sich die Frage, wie sich unser Wald in Zeiten des Klimawandels künftigen Generationen präsentieren wird. Das Forstamt Trier gibt Antworten.
Klimawandel verändert den Wald
Die letzten Jahre hätten gezeigt, dass man nicht mehr in der planmäßigen Forstwirtschaft wie bisher arbeiten könne, sagt Lucas Landenberger, der Leiter des Forstamtes Saarburg. Man müsse auf kurzfristige Entwicklungen reagieren. Die letzten zwei Jahre seien relativ regenreich gewesen, hätten dem Wald auch gut getan. Es sei aber auch klar, der Klimawandel verschwinde nicht und früher oder später werde man wieder in einer schwierigen Situation sein, so wie jetzt mit dem zu trockenen Frühjahr. Das sei mittlerweile die Normalität im Wald.