Wer die Eingangshalle des Geschwister Scholl Gymnasiums in Daun (GSG) betritt, spürt ihn noch: den Charme der 60er Jahre. Graue Fliesen und eine nach damaligen Maßstäben wahrscheinlich futuristische Deckenverkleidung. Ein Kunstwerk, das die Fenster verdeckt. Treppen fast mitten im Raum. Hier fühlt sich vieles nach Vergangenheit an, dabei ist das GSG doch "Schule der Zukunft".

Die Aula ist zu klein, zu dunkel.
Um in die Zukunft zu gehen hat die Schule den MINT-Bereich gestärkt: "Zum Beispiel durch unseren Schulgarten, der als Outdoorlabor genutzt wird. Wir haben dort ein Feuchtbiotop und einen Baumlehrpfad. Es soll eine Klimastation kommen, mit der wir das Wetter beobachten wollen. Wir haben auch experimentellen Pflanzenanbau", berichtet Schulleiter Torsten Krämer. Was aber nicht zu diesem Weg in die Zukunft passt: die Aula.
"Die stammt aus den Anfängen unseres Gymnasiums, also von 1967. Der Raum ist für unsere Veranstaltungen, also Musical, Theater, Politikergespräche oder Expertenvorträge, zu klein, zu dunkel", sagt Krämer. Deshalb hat die Schule zusammen mit den Eltern, darunter eine Innenarchitektin, ein Konzept entwickelt, um auch die Aula in die Zukunft zu führen.

Aula soll Lernraum für kooperatives Arbeiten werden
Dazu gehöre es, dass die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Jahrgängen gemeinsam an einem Projekt arbeiten und das auch eigenverantwortlich tun können. Dafür braucht es Räume, die über den normalen Klassenraum hinausgehen, sagt Krämer: "Eine sanierte Aula kann als Lernraum fungieren, in dem ein kooperatives und eigenverantwortliches Arbeiten besonders gestärkt werden kann."

Die Schule stellt sich Mobiliar vor, das flexibel verstellt und bei Veranstaltungen zu einer Bühne zusammengeschoben werden kann. So müsste nicht jedes Mal eine eigene Bühne aufgebaut werden, was viel Arbeit für den Hausmeister sei. Und die Schüler störe, die die Aula derzeit noch als Aufenthaltsraum nutzen.

Eingefrorener Haushalt legt auch Pläne für Aula auf Eis
Die Pläne sind zwar noch in den Anfängen, aber schon mit einem Brandschutzbeauftragten abgesprochen. Der Neubau der Aula am GSG würde 120.000 Euro kosten. Die waren auch im Haushalt des Schulträgers, des Kreises Vulkaneifel, für dieses Jahr veranschlagt. Dann aber hat die zuständige Behörde ADD diesen Haushalt Mitte März global beanstandet, er musste also eingefroren werden.
"Da wir ja mitten in diesen Plänen stecken – das letzte Treffen mit der Kreisverwaltung war anderthalb Wochen vor dem Haushaltsstopp – ist man natürlich enttäuscht", erzählt Schulleiter Krämer. Man stehe aber weiter hinter dieser pädagogischen Weiterentwicklung der Schule.

Wie überall in der Schule haben wir einen langen Atem.
Da nicht der Kreis sondern die ADD den Haushalt abgelehnt hat, bleibt Krämer auch optimistisch, dass die Sanierung der Aula doch noch in diesem Haushaltsjahr 2025 beginnen kann. Dann soll sie in Etappen über die nächsten Jahre fertiggestellt werden: "Wir müssen auch sonst vernünftig haushalten und können keine Luftschlösser bauen. Insofern sind wir da realistisch. Da haben wir, wie überall in der Schule, einen langen Atem."
Gutachten und Aufträge vor Sanierung nötig
Denn bevor es losgehen kann, muss auch noch einiges geplant werden: Damit Veranstaltungen stattfinden können, muss die Akustik des Raumes verbessert werden. Auch die Beleuchtung sei bisher nicht ausreichend. "Wünschenswert wäre es auch, dass das Treppenhaus in den bisher ungenutzten Innenhof verlegt wird, sodass gar kein Durchgangsverkehr mehr in der Aula ist."

Auch dafür fallen jetzt schon Kosten an, denn es müssen Gutachten und irgendwann auch Architekten beauftragt werden, die prüfen, ob das Konzept umsetzbar ist. Im Moment kann das GSG zuversichtlich sein, dass es die neue Aula weiter planen kann: Im neuen Haushaltsentwurf des Kreises Vulkaneifel, der heute vom Kreistag verabschiedet werden soll, stehen die 120.000 Euro für das Projekt wieder drin.
Die Schüler sollten sich wohl fühlen und gut arbeiten können.
Es bleibt aber abzuwarten, ob die ADD diesen neuen Haushalt dann genehmigt. Schulleiter Torsten Krämer hofft für seine Schülerinnen und Schüler, dass es so kommt: "Es geht um den Lebens- und Arbeitsraum der Schüler und da sollte man sich auch wohl fühlen und gut arbeiten können."