Stromanbieter-Wechsel: Worauf ihr jetzt achten müsst

Stand

Ein Stromanbieter-Wechsel ist seit dem 6. Juni innerhalb von 24 Stunden möglich. Saidi Sulilatu von "Finanztip" sieht die neue Regelung positiv - es gibt aber auch einen Nachteil.

Wer umzieht, konnte sich bislang rückwirkend bis zu sechs Wochen nach Einzug in die neue Wohnung einen Stromanbieter suchen. "Das geht seit dem 6. Juni nicht mehr", sagt der "Finanztip"-Chefredakteur im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich.

Wer vor dem Umzug keinen neuen Stromvertrag abgeschlossen hat, kann sich nicht mehr nachträglich bei einem Versorger anmelden. In solchen Fällen springt automatisch der Grundversorger ein - oft allerdings mit deutlich höheren Preisen. Deshalb sollte man am besten schon zwei Wochen vor dem Umzug einen neuen Stromvertrag abschließen, rät Saidi Sulilatu.

Schnellerer Stromanbieterwechsel - mit einer Einschränkung

Der Wechsel des Stromanbieters soll an Werktagen technisch innerhalb von 24 Stunden funktionieren. In der Praxis wird das aber kaum möglich sein, gibt der Experte zu bedenken: "An der Kündigungsfrist für den alten Vertrag ändert sich nichts. Die muss eingehalten werden."

Wenn die Kündigungsfrist abgelaufen ist, hält er einen Wechsel innerhalb von zwei bis fünf Werktagen für realistisch. Denn der neue Anbieter benötige etwas Zeit, um die Kundendaten aufzunehmen und zu verarbeiten. Trotzdem sei die neue Regelung eine Verbesserung. Vor Inkrafttreten habe ein Wechsel des Stromanbieters in der Regel drei Wochen gedauert.

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Marktcheck SWR

Marktlokations-Identifikationsnummer (MaLo-ID) - Vorsicht vor Betrug

Wichtiger als die Zählernummer ist jetzt die elfstellige Marktlokations-Identifikationsnummer (MaLo-ID). Diese sei einer Adresse zugeordnet, sagt der Experte. Dadurch würden Verwechselung bei der Stromabrechnung ausgeschlossen.

Die MaLo-ID sollte man jedoch nicht leichtfertig herausgeben. "Es gibt Betrüger, die fragen diese ID ab und wollen einem einen neuen Stromvertrag unterjubeln." In einem solchen Fall bestehe die Gefahr, unfreiwillig einen neuen Vertrag mit hohen Tarifen und langen Laufzeiten abzuschließen, warnt Saidi Sulilatu, Chefredakteur vom Geldratgeber "Finanztip".