Die Gartenschau in Freudenstadt und Baiersbronn ist am Freitagmittag eröffnet worden. Zur Eröffnungsfeier kam auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). In seiner Rede lobte er die Zusammenarbeit der einst rivalisierenden Nachbargemeinden. Mit Verständnis unter Nachbarn könne man die Welt wieder besser machen.
Mehrere Jahre lang wurde die gemeinsame Gartenschau geplant. Die Ausstellung erstreckt sich über das gesamte Forbachtal von Freudenstadt-Christophstal bis Baiersbronn. Die Veranstalter sprechen von einer "Gartenschau der Superlative" und rechnen mit über 400.000 Besucherinnen und Besuchern.
Gartenschau: Das ganze Forbachtal wird genutzt
Das Konzept dieser Gartenschau ist ungewöhnlich: Statt einer großen eingezäunten Fläche, wie es früher auf Gartenschauen eher der Fall war, führt ein acht Kilometer langes grünes Band durch das Tal. Besucherinnen und Besucher können so von Attraktion zu Attraktion wandern.
Die Gartenschau an einem Tag komplett zu erleben, könnte eine Herausforderung werden, sagte Gartenschau-Geschäftsführerin Cornelia Möhrlen dem SWR. Denn man solle sich Zeit nehmen, um auf den Wegen zwischen den Ausstellungsflächen die Schönheit, die Ruhe und das Plätschern des Forbachs zu genießen.

Wasser, Natur und Geschichte zwischen Freudenstadt und Baiersbronn
Rund 32.000 Pflanzen, viele Kunstobjekte und unterschiedliche Gärten - "Vielfalt im Tal" ist ein Slogan der Gartenschau im Nordschwarzwald. Besonders spannend könnte für die Besucherinnen und Besucher die virtuelle Zeitreise "Fluss der Zeit" sein. Dort gibt es unterschiedliche Stationen, an denen sie die Industrie- und Bergbaugeschichte der Region entdecken können.
Den in die Jahre gekommenen Kurpark von Baiersbronn haben die Gemeindegärtner für die Gartenschau saniert und umgestaltet. Jetzt ist er zugleich ein Märchenpark. Sechs interaktive Stationen liefern Informationen und ein Handy-Spiel rund um das Märchen "Das Kalte Herz" von Wilhelm Hauff.
Bärenschlössle im Christophstal Teil der Gartenschau
Auch die Natur im Nordschwarzwald spielt eine große Rolle im Tal zwischen Freudenstadt und Baiersbronn. Einer der Höhepunkte: das Walderlebnis Bärenschlössle im Christophstal. Hier lädt ein neuer Erlebnisspielplatz zum Toben ein, im grünen Klassenzimmer gibt es naturpädagogische Angebote für Schulklassen.
Außerdem geht es in den Röhren der Riesenrutsche auf dem Gelände der früheren Skisprungschanze rasant bergab. Aussichtspunkte rund um das Rotwildgehege laden zu einer kleinen Wanderung ein - eine der vielen Attraktionen für Familien, die auch nach der Gartenschau erhalten bleiben.

Essen aus der Genussregion Nordschwarzwald
Baiersbronn ist bekannt für seine Spitzengastronomie. Deshalb haben die Veranstalter großen Wert darauf gelegt, dass die Region auch kulinarisch auf der Gartenschau zu finden ist. Das Catering kommt von Anbietern aus der Region. Auf der Schelklewiese in Baiersbronn können Schülerinnen und Schüler außerdem kochen lernen: Profis in der Gastronomie helfen ihnen dabei. Auch professionelle Köche werden vor Ort sein - zum Beispiel Claus-Peter Lumpp vom Hotel Bareiss oder Torsten Michel und Florian Stolte vom Hotel Traube Tonbach.
Über 1.300 Veranstaltungen auf der Gartenschau - auch der SWR ist dabei
Mehr als 1.300 Veranstaltungen sollen bis Mitte Herbst verteilt über das ganze Gelände stattfinden und das Tal aus dem Dornröschenschlaf erwecken. Auch der SWR ist mit dabei. Wetterreporter Harry Röhrle vom Studio Tübingen wird vor Ort sein, außerdem stellt Helge Thun seine Radioreime vor. Auch SWR1 Pfännle, die SWR3 Party oder der Gartenexperte Volker Kugel bereichern das Programm. Das SWR Studio Tübingen berichtet aktuell und multimedial im Radio, TV und Online über das Großereignis zwischen Freudenstadt und Baiersbronn.