Nach dem schweren Verkehrsunfall am Olgaeck Anfang Mai hat sich der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in einem Brief an den Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) gewandt. Wie jetzt bekannt wurde, setzt sich der Minister in dem Brief vom 13. Mai für einen Umbau des gefährlichen Verkehrsknotenpunktes in der Stuttgarter Innenstadt ein. Die Situation sei "nicht länger tragbar", so Hermann in dem Brief, der dem SWR vorliegt. Zuerst hatte die "Stuttgarter Zeitung" berichtet.
Anfang Mai wurden bei einem Unfall am Olgaeck acht Menschen verletzt, als ein Auto in eine wartende Menschengruppe fuhr. Eine 46-jährige Frau starb später im Krankenhaus an ihren Verletzungen.
Hermann habe selbst gefährliche Situationen beobachtet
In dem Brief schildert der Verkehrsminister, wie er selbst bereits gefährliche Situationen an dem Verkehrsknotenpunkt beobachtet hat. Er und Beschäftigte seines Ministeriums unweit der Unfallstelle erlebten immer wieder, wie Fußgänger bei Rot über die Ampel zur Stadtbahn-Haltestelle wollten. Beim Abbiegen am Olgaeck komme es an den Kreuzungen zwischen Charlottenplatz, Dobel- und Alexanderstraße zu kritischen Situationen für Auto- und Fahrradfahrer. Am Olgaeck fahren täglich tausende Fahrzeuge auf einer Bundesstraße vorbei - direkt neben den Gehwegen und der Stadtbahn-Haltestelle.
Nach Unfall mit sieben Verletzten und einer Toten Stuttgart: Wie gefährlich ist die Olgaeck-Kreuzung?
Nach dem tödlichen Unfall am Stuttgarter Olgaeck laufen jetzt Debatten um die Gefahren an der Kreuzung. Die Statistik zeigt: Schon oft kam es hier zu schlimmen Unfällen mit Fußgängern.
Minister fordert Umbau und Übergangslösung
Laut dem Brief hält der Verkehrsminister einen Umbau des Knotenpunktes für notwendig. "Ich gehe davon aus, dass ihre Verkehrsbehörde eine temporäre Lösung bis zu einem Umbau entwickelt", schreibt Hermann an die Landeshauptstadt. Dafür bietet der Minister die Hilfe des Ministeriums und Regierungspräsidiums an. Zunächst solle ein Gutachten durchgeführt werden um im Anschluss den Verkehrsknotenpunkt so zu verändern, dass er für alle Verkehrsteilnehmenden sicherer werde.
"Eine sichere und für alle Menschen zugängliche Verkehrsinfrastrukur ist nicht nur Voraussetzung für das Erreichen der Vision Zero - einem Straßenverkehr ohne Getötete und Schwerverletzte. Sie ist auch Teil lebenswerter und lebendiger Gemeinden", rundet der Verkehrsminister seinen Brief ab.