Der Ravensburger Polizeipräsident Uwe Stürmer zieht eine erste Bilanz als Chef von gleich zwei Polizeipräsidien. Er habe mehr zu tun und es sei schon eine Herausforderung, aber für eine Übergangsfrist von drei Monaten bringe er beides gut unter einen Hut. Uwe Stürmer sprang als Leiter des Präsidiums Konstanz ein, nachdem die Staatsanwaltschaft gegen den ursprünglich vorgesehenen neuen Polizeipräsidenten Ermittlungen aufgenommen hatte.
Designierter Polizeipräsident trat Stelle nicht an
In Konstanz war zum 1. Januar 2025 der bislang amtierende Polizeipräsident Hubert Wörner in den Ruhestand verabschiedet worden. Doch gegen den eigentlich vorgesehenen Nachfolger hatte die Staatsanwaltschaft Stuttgart Ermittlungen wegen des Verdachts der Falschbeurkundung eines Polizeianwärters eingeleitet.
Auf Bitten von Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz übernahm daraufhin Uwe Stürmer vom Polizeipräsidium Ravensburg die Leitung in Konstanz. Seitdem ist er für rund 2.800 Mitarbeiter zuständig, doppelt so viele wie bisher. Und er hat sieben Landkreise mit insgesamt gut 1,5 Millionen Einwohnern im Blick. Dazu gehören im Bereich des Ravensburger Präsidiums der Bodenseekreis und die Kreise Ravensburg und Sigmaringen sowie im Bereich des Präsidiums Konstanz die Kreise Konstanz, Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar.

Stürmers Arbeit beginnt früh morgens
Stundenmäßig sei es jetzt mehr, was er zu leisten habe, so Stürmer. Das doppelte wie bisher würde er aber nicht arbeiten müssen. Er beginne täglich zwischen 6 Uhr und 6:30 Uhr mit der Arbeit. Je nach Tag gebe es morgens um 10 Uhr eine Leitungsbesprechung mit dem Polizeipräsidium Konstanz in Form einer Online-Schalte, um 13 Uhr gebe es eine derartige Sitzung im Präsidium Ravensburg. Immer dienstags sei er ganz in Konstanz, falls nötig auch an einem weiteren Tag, erklärt Stürmer.
Von großem Vorteil ist laut Stürmer, dass er schon einmal Vizepräsident in Konstanz gewesen war (2014-2019). Daher kenne er viele Mitarbeitende, das Gebäude, die Strukturen, die Stadt und den Landkreis. Zudem habe er sowohl in Ravensburg als auch in Konstanz eine gute Führungsmannschaft. Viele Aufgaben könne er delegieren.
Interimslösung für drei Monate
Die Doppelfunktion soll Stürmer noch bis einschließlich März erfüllen. Dass es länger dauert, glaubt er eher nicht. Er hoffe, dass die Ermittlungen gegen den eigentlich vorgesehenen Nachfolger bis dahin abgeschlossen sind und dieser oder eine neue Leitung noch deutlich vor der Sommerpause die Arbeit in Konstanz aufnimmt. Denn beide Präsidien interimsweise zu leiten, sei machbar, auf längere Sicht aber nicht zu stemmen.