Helferin im Hospiz

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Von Autor/in Sarina Fischer, Simon Lowey

Eine junge Frau sieht lächelnd in die Kamera.
„Es erfüllt mich total mit Dankbarkeit, mit ganz viel Glück und Zuversicht zu sehen, dass ich die Zeit, die ich hier habe, Leuten geben kann, die nicht mehr ganz so viel Zeit haben wie ich.“
Ein älterer Mann lächelt eine junge Frau an, die mit dem Rücken zur Kamera steht.
Einer der Gäste freut sich über sein Gespräch mit Carlotta.
Zwei von Hand beschriebene Buchseiten mit einem aufgeklebten Foto einer älteren Frau.
Carlotta liest noch immer gerne im Erinnerungsbuch des Hospizes die Seite ihrer verstorbenen Oma.
Ein ausgedrucktes Schild, auf dem „Zeitschenker*in“ steht.
Ehrenamtliche „Zeitschenker*innen“ begleiten in dem Hospiz schwerkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase.

Manchmal ist es leider früher für einen vorbei, als man denkt, und deswegen muss man jeden Tag so nehmen, wie er kommt. Hier kriegt man erst so richtig die Berührung damit, dass es einfach von heute auf morgen vorbei sein kann.

Carlotta ist 21 Jahre alt und arbeitet freiwillig im Christophorus-Hospiz in Mainz-Drais. Mindestens einmal die Woche besucht sie die Gäste dort, verbringt Zeit mit ihnen und kümmert sich um ihre Anliegen. Am wichtigsten ist ihr dabei, den Gästen ein gutes Gefühl zu vermitteln. Die Ehrenamtliche bringt ihnen Essen und Getränke, unterstützt manchmal das Pflegepersonal und hat vor allem immer ein offenes Ohr für sie und ihre Angehörigen.

Fernsehnachmittage und Insider-Witze

Die Gespräche mit den Hospizbewohnern sieht Carlotta als große Bereicherung: „Gerade ich als junge Person darf von den älteren Gästen super viele interessante Themen mitnehmen.“ Geschichten von früher, Lebensweisheiten und gute Ratschläge gehören für sie genau so zu ihrer Arbeit wie Fernsehnachmittage und Insider-Witze. Diese Eindrücke zählen für sie über den Tod hinaus: „Es ist nie vorbei, weil es lebt immer irgendetwas weiter.“ 

Genau so ist es auch mit der Erinnerung an ihre Großmutter. Vor zehn Jahren kam Carlottas Oma in das Christophorus-Hospiz, wo sie schließlich verstarb. Die damals Elfjährige hat sie zu dieser Zeit sehr gerne besucht und im Gedächtnis behalten, wie gut ihre Familie im Hospiz aufgefangen und unterstützt wurde: „Ich erinnere mich an super viele schöne Zeiten, total leichte Zeiten – Einfach das Gefühl zu haben, hier leben zu dürfen mit meiner Oma.“

Das Leben steht im Vordergrund

Diese Leichtigkeit trotz der Schwere mancher Themen möchte Carlotta aufrechterhalten. Für sie steht im Hospiz das Leben im Vordergrund. Das genießt sie an ihrer ehrenamtlichen Arbeit: „Es ist einfach wunderschön, dabei sein zu dürfen, hier sein zu dürfen und vor allem ist es noch viel schöner zu sehen, wie viel Spaß wir miteinander haben.“

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Sarina Fischer
Simon Lowey
Onlinefassung
Rebekka Wadle